Sportmedizin

Ein aktiver Lebensstil ist gesund, birgt jedoch auch Gefahren. So sind Sportverletzungen eine häufige Problematik sowohl beim Hobby, oder ggf. auch im Beruf. Es ist hierbei wichtig das volle Verletzungsausmaß zu erfassen und hieraus einen passenden Therapieplan zu erstellen. Dabei ist stets das Ziel so früh als möglich die volle Funktionalität wieder herzustellen bzw. zu erlangen.

Die häufigsten Sportverletzungen sind:

Verstauchungen und Bänderverletzungen: Diese können in jedem Gelenk auftreten und erfordern oft Ruhigstellung, physikalische Therapie und möglicherweise chirurgische Intervention.

Muskelzerrungen: Ruhe, Eis, Kompression und Erhöhung (RICE) sind erste Maßnahmen. Physiotherapie und schrittweise Wiederaufnahme des Trainings sind wichtig.

Sehnenentzündungen: Ruhigstellung, entzündungshemmende Medikamente und Physiotherapie sind typische Ansätze.

Knochenbrüche: Je nach Schweregrad erfordern Knochenbrüche oft Gipsverbände oder chirurgische Fixierung.

Kreuzbandverletzungen: Bei schweren Verletzungen kann eine Operation notwendig sein, gefolgt von intensiver Physiotherapie.

Meniskusverletzungen: Diese können durch Arthroskopie (minimalinvasive Chirurgie) behandelt werden.

Schulterverletzungen: Von Rotatorenmanschettenverletzungen bis zu Schulterluxationen erfordert die Behandlung oft Physiotherapie und manchmal chirurgische Reparaturen.

Tennisellenbogen: Ruhe, Physiotherapie, Schienen und entzündungshemmende Medikamente können helfen.

Schienbeinkantensyndrom: Ruhe, Eis, Dehnung und spezifische Übungen können bei dieser schmerzhaften Schienbeinverletzung helfen.

Plantarfasziitis: Physiotherapie, Schuheinlagen und entzündungshemmende Medikamente werden oft verwendet.

Kniescheibenverletzungen: Physiotherapie und manchmal eine Kniescheibenbandage sind gängige Behandlungsansätze.

Achillessehnenverletzungen: Ruhe, Physiotherapie und manchmal orthopädische Einlagen oder Schienen werden eingesetzt.

Stressfrakturen: Ruhigstellung und schrittweise Wiederaufnahme der Belastung sind notwendig.

Kopfverletzungen: Gehirnerschütterungen erfordern Ruhe, während schwerwiegendere Schädel-Hirn-Traumata medizinische Notfallversorgung erfordern.

Stoßwellentherapie

Die Stoßwellentherapie ist eine nicht-invasive medizinische Behandlungsmethode, bei der hochenergetische akustische Wellen auf den Körper gerichtet werden. Diese Wellen erzeugen mechanische Schwingungen, die zur Linderung von Schmerzen und zur Förderung der Heilung verwendet werden. Die Stoßwellentherapie wird häufig zur Behandlung von muskuloskelettalen Erkrankungen wie Sehnenentzündungen (z. B. Tennisellenbogen, Fersensporn), Kalkschulter, Plantarfasziitis und chronischen Muskelverspannungen eingesetzt. Sie kann auch bei bestimmten orthopädischen Problemen und Wundheilungsstörungen zum Einsatz kommen. Die Stoßwellentherapie zielt darauf ab, Schmerzen zu reduzieren, die Durchblutung zu fördern und die natürliche Heilung des Körpers anzuregen.

 

PRP / ACP

PRP steht für „Plättchenreiches Plasma“ (Platelet-Rich Plasma) und ist eine Behandlungsmethode, die in der Orthopädie und Sportmedizin verwendet wird. PRP wird aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen und enthält eine hohe Konzentration von Blutplättchen, die reich an Wachstumsfaktoren sind. Diese Wachstumsfaktoren haben regenerative Eigenschaften und können die Heilung von Gewebeschäden fördern.

Die Herstellung von PRP erfolgt in mehreren Schritten:

Blutentnahme: Zunächst wird dem Patienten eine kleine Menge Blut entnommen, ähnlich wie bei einer routinemäßigen Blutabnahme.

Zentrifugation: Das entnommene Blut wird in eine Zentrifuge gegeben, die es in seine Bestandteile trennt. Durch die Zentrifugation werden die Blutplättchen von den roten Blutkörperchen und dem Plasma getrennt.

Gewinnung des PRP: Das plättchenreiche Plasma wird abgetrennt und für die Behandlung vorbereitet. In diesem Plasma sind die Blutplättchen in einer höheren Konzentration vorhanden als im normalen Blut.

PRP wird in der Orthopädie und Sportmedizin für verschiedene Zwecke eingesetzt:

Gelenkinjektionen: PRP wird direkt in Gelenke wie Knie, Schulter oder Hüfte injiziert, um die Heilung von Verletzungen wie Sehnen- oder Bänderverletzungen zu beschleunigen. Es kann auch bei Arthrose zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.

Sehnen- und Bänderverletzungen: PRP-Injektionen können bei Verletzungen der Sehnen und Bänder, wie z. B. der Achillessehne oder der Rotatorenmanschette in der Schulter, die Heilung unterstützen.

Chirurgische Eingriffe: PRP kann während orthopädischer Operationen verwendet werden, um die Wundheilung zu fördern und das Risiko von Komplikationen zu verringern.

Muskelverletzungen: Bei Muskelverletzungen kann PRP zur Beschleunigung der Genesung eingesetzt werden.

Die Idee hinter der PRP-Behandlung ist, die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers zu verstärken und die Regeneration von Geweben zu fördern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von PRP nicht in allen Fällen wissenschaftlich eindeutig belegt ist, und die Anwendung kann je nach Patient und Verletzung variieren. Ein Arzt oder Orthopäde kann beurteilen, ob PRP in einem bestimmten Fall angemessen ist und die besten Ergebnisse erzielen kann.

 

Hyaloronsäure

Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die im menschlichen Körper vorkommt und eine wichtige Rolle im Stütz- und Bindegewebe spielt. Sie ist besonders reichhaltig in den Gelenken, den Augen und der Haut. In Bezug auf die Orthopädie und die Behandlung von Gelenkerkrankungen spielt Hyaluronsäure eine bedeutende Rolle.

Die Hauptfunktionen von Hyaluronsäure im Stütz- und Bindegewebe sind:

Schmierung der Gelenke: In den Gelenken bildet Hyaluronsäure eine viskose Flüssigkeit, die als Gelenkschmiere fungiert. Sie reduziert die Reibung zwischen den Gelenkflächen und ermöglicht reibungslose Bewegungen.

Pufferung von Stoßbelastungen: Hyaluronsäure kann Stöße und Belastungen in den Gelenken abfedern, was dazu beiträgt, die Gelenke vor Verletzungen zu schützen.

Förderung der Gelenkstabilität: Sie hilft, die strukturelle Integrität der Gelenke aufrechtzuerhalten, indem sie die Synthese von Kollagen und anderen wichtigen Komponenten des Bindegewebes unterstützt.

In der Orthopädie gibt es therapeutische Einsatzmöglichkeiten für Hyaluronsäure, insbesondere bei Patienten mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose. Hier sind einige davon:

Injektionen in die Gelenke: Hyaluronsäure kann direkt in das betroffene Gelenk injiziert werden, um die Gelenkschmiere zu ergänzen und die Schmerzen und Steifheit bei Arthrose zu lindern. Diese Injektionen werden oft bei Knie-, Hüft- oder Schulterarthrose eingesetzt.

Viscosupplementierung: Dies ist ein Verfahren, bei dem Hyaluronsäure-Injektionen als „Viscosupplemente“ verwendet werden, um die Viskosität der Gelenkschmiere zu erhöhen und die Gelenkfunktion zu verbessern. In diesem Zusammenhang kann auch ein unterstützender Einsatz bei Sehnen- und Bandverletzungen erfolgen.

Präventive Maßnahme: In einigen Fällen kann Hyaluronsäure frühzeitig eingesetzt werden, um Gelenkschäden bei Personen mit erhöhtem Risiko für Arthrose zu verhindern.